Am diesem
WE war es soweit, ich durfte einen Corsa D für eine Probefahrt
in Empfang nehmen. Das Gute Stück kam in Champagner Metallic
daher, stand auf 7-Doppelspeichen Alufelgen und die groß gewordenen
Scheinwerfer grinsten mich an.
Der Verkäufer
wies mich auf ein paar Kleinigkeiten in der Bedienung im Gegensatz
zu den alten Corsas hin, wie zum Beispiel die nicht einrastenden
Blinker und den Knopf für die Rückwärtsgang-Arretierung.
Über die
Sitze war ich positiv überrascht, sehr guter Seitenhalt und
angenehm gepolstert. Allerdings liess sich eine Lendenwirbelstütze
vermissen, was aber in dieser Klasse ok ist ;) Das Innenraumdesign
ist sehr gelungen, alles passt aufeinander, sogar der Radio-Lautstärkeregler
wurde auf die Mittelkonsolenelemente angepasst. Was sonst noch
auffällt sind die dauerbeleuchteten Tachoscheiben mit der umlaufenden
Beschriftung. Auch das Wegfallen der Wassertemperaturanzeige
ist am Corsa nicht vorübergegangen, schade eigentlich, nun gibt
es gar keinen Anhalt mehr, wie es um die Motortemperatur steht.
Das Anfahren
auf eine viel befahrene Straße brachte das erste Schreckerlebnis,
der Corsa mit dieser Maschine hat eine sehr ausgedehnte Anfahrschwäche,
welche sich sogar als kompletter Leistungsmangel im unteren
Drehzahlbereich herausstellte. Das Getriebe ist elendig lang
übersetzt, was den Fahrspaß vor allem in der Stadt ziemlich
mindert. Nun denn, mal schauen was der Motor auf der AB bringt,
Licht an? Schalter? Gesucht, gefunden, er liegt unglaublich
weit hinter dem Lenkrad und ist ohne größere Verrenkungen nicht
zu erreichen. Auf der AB leistete mir der Leistungsmangel wieder
Gesellschaft, mit Mühe und Not erreichte der Corsa die 80er
Marke am Ende des Beschleunigungsstreifens. Das Überholen erinnerte
mich an den 3 Zylinder im Corsa B, man muss Glück haben, dass
der zu Überholende nicht auch beschleunigt, sonst kann man direkt
wieder einscheren.
Hat der
Corsa erstmal Tempo erreicht, fährt er sich sehr angenehm. Im
Innenraum ist es sehr still, er gleitet quasi dahin. Nach ein
paar km fuhr ich runter von der AB, um den Wagen einmal komplett
zu erkunden. Die Türen fallen angenehm leise ins Schloss, der
Kofferraum wird nicht mechanisch entriegelt, sondern über eine
Taster und einen elektrischen Öffner. Zuerst wunderte ich mich
über den extrem hohen Kofferraumboden, welches aber am doppelten
Boden lag, unter welchem man einiges verstauen kann, was man
nicht so häufig braucht. Schwerere Dinge kann man so dann leichter
in und aus dem Kofferraum heben, ohne wuchten zu müssen. Auch
sind links und rechts Festzurrösen angebracht.
Der Blick
unter die Motorhaube bringt einen aufgeräumten, ziemlich leeren
Motorraum mit sich. Kaum unnütze Verkleidungen, davon könnten
sich andere Hersteller mal ein Stück abschneiden.
Auch im
Innenraum ist alles gut versteckt und verkleidet, keine sichtbaren
Strippen oder blankes Metall.
Den Rückweg
bestritt ich über Land, auch hier lässt sich der Corsa sehr
angenehm fahren, wenn er denn Tempo hat. Allein das Anfahren
an der Ampel nervt. Die Bremsen sind sehr aggressiv und man
braucht ein paar Bremsungen, bis der Fahrer herausgefunden hat,
wie er Bremsen muss, ohne den nachfolgenden Verkehr zu schocken.
Fazit:
Alles in
allem ein sehr schönes, komfortables Auto, allerdings muss an
dem 1.2er noch was gemacht werden, bei diesem Zustand tun mir
die Käufer des 3-Zylinders leid.
[trossi]
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